Die Götterwelt in Mahayana- und Vajrayana- Buddismus

(eine sehr kurze Replik)

Die Anfänge:

Gautama Buddha,war wahrscheinlich, um die Anwendbarkeit seiner Lehre zu steigern, ein Atheist! Er duldete keine mythischen Gottesbilder und verbot sogar, ein Abbild von sich selbst erstellen zu lassen, um es der Nachwelt zu hinterlassen. Deshalb haben hunderte Jahrelang die Gläubigen vor seinen Reliquien gebetet und sie als heilig verehrt. Einige Soldaten Alexanders des Großen wurden ab ca. 326 v. Chr. in Indien sesshaft. Sie brachten die hellenistische Kunst in das Land und vermischten sie mit der landestypischen. Daraus entstand die berühmte „Gandhara School of Arts“ also eine Schule mit hellenistisch-indisch geprägter Stilrichtung. Diese Schule brachte die erste fiktive Darstellung von Gautama Buddha hervor.

Die Legende:

Da die Geschichte belegt, dass Gautama Buddha aus der Shakya-Dynastie stammt, welche die Urheber von Buddhismus waren, gab es später in den orthodoxen Kreisen die Befürchtung, die durch Buddha begründete Religion könnte als zu jung und zu modern, als unseriös und zeitgeistkonform, das heißt -ohne Anspruch auf die ewige Gültigkeit- auf Ablehnung stoßen. Deshalb versuchten sie ein festes Fundament für den Buddhismus zu schaffen. Sie proklamierten dass Gautama Buddha der letzte Buddha gewesen sei, und er ins Nirwana eingegangen sei. Infolgedessen könne er nicht mehr zu den Menschen zurückkommen um ihnen Hilfestellung zu leisten. Aber der Buddhismus existierte bereits seit längerer Zeit d.h. der Buddhismus hatte eine längere Tradition und es hatte mindestens 14 weitere Buddhas gegeben. Innerhalb dieses buddhistischen Pantheons sind die letzten sieben von Bedeutung. Sie alle heißen „Manushi Buddha“ (humanisierte Buddha“ oder „Buddha in Menschengestalt“). Diese sieben sind: Vipashy, Shikhi, Viswabhu, Krokuchanda, Kanakmuni, Kashyap und Shakyashingha. Unter diesen sieben sind die letzten drei historisch belegt.

Diese humanisierten sieben Buddhas hatten jeweils eine weibliche Ergänzung als Shakti (Dynamik-Aspekt). Es sind Vipasyanti, Shikhimalini, Viswadhara, Kokudwati, Kanthamalini, Mahidhara und Yashodhara.

Diese humanisierten sieben Buddhas besaßen auch jeweils einen Bodhisattva (erwachtes Wesen). Sie hießen: Mahmati, Ratnadhara, Akashganya, Shakyamangal, Kanakraja, Dharmadhara und Ananda.

In Vajrayana ist Gautama Buddha praktisch abwesend. In „Nishpanya-Yogabali“ postuliert man Gautama Buddha als „Unglückspräventions-Faktor“ und sagt: (skt: Shri Shakyasinha Bhagaban Mahaboirachanah“), also: Er hat die Gestalt des großen-Boirachana!

Die Bodhisattvas

Kurze Etymologie: Das Wort besteht aus zwei Teilen: Bodhi bedeutet Erkenntnis über die ultimative Ursache der Leerheit. Sattva bedeutet Essenz.

Diese impliziert, dass alle Gottheiten grundsätzlich aus Leerheit bestehen und jeweils nur einen „Strahlen-Index“ also einen Aspekt repräsentieren. Dies bedeutet, dass Bodhisattvas die einzigarte, singuläre Verkörperung aus unzähligen Eigenschaften der Leerheit selbst sind. Ein Badhisattva heißt beispielsweise „Akkhaemati“ das „unvergänglicher Geist“ bedeutet. Andere heißen „Amitabha“ also „unendliche Strahlkraft“ oder „Samatabhadra“ also „voller Güte“ usw..
Diese Beispiele unterstreichen, dass die Bodhisattvas eine einzelne Eigenschaft aus dem Urgrund der Leerheit darstellen!

Bodhisattvas sind eine besondere Klasse von Devatas (göttliche Entitäten) und sind männlich. Die weibliche Ergänzung heißt, wie immer, Shakti (Kraft für Manifestation). Jeder Bodhisattva gehört jeweils einer Linie/Familie an und ist aus Dhyani Buddha ( Buddha in Meditation) entstanden. In den Statuen findet man im Kopfbereich einen Dhyani Buddha in Miniaturformat zur Identifikation des Ursprungs und der Linie! Manchmal treten Bodhisattvas gemeinsam mit ihren Shaktis auf.

Das Kompendium „Nishpanna-Yogabali“ erwähnt, dass es eine Anzahl von zirka 25 Bodhisattvas gibt und die Namen sind :

1.) Samantabhadra 2.) Akkhaemati 3.) Kshitigarbha

4.) Akashgarbha 5.) Gaganganya 6.) Ratnapani

7.) Shagarmati 8.) Vajragarbha 9.) Avalokiteshwar

10.) Mahasthamaprapta 11.) Chandraprabha 12.) Amitaprabha

13.) Yaliniprabha 14.) Protivankuta 15.) Sharbashokata –

Monirghatamoti 16.) Sharbanibaran-Vishkambhi 17.) Moitreah

18.) Manjushri 19.) Gandhahasty 20.) Jnanaketu

21.) Bhadrapala 22.) Sharbapayajna 23.) Amodhadarshi

24.) Surangama 25.) Vajrapani

Die wichtigsten Bodhisattavas

1) Bodhisattva Manjushri

Innerhalb des Bodhisattva-Pantheons ist Manjusrhi einer der beiden wichtigsten. Er ist bereits seit dem Altertum bekannt. Besonders in Nordindien, Nepal, Tibet, China, Japan und der Mongolei (vide: Amitayuh Sutra / Shukhabati Buha ca. 3. Jh. n. Chr.). In der linken Hand trägt er ein Schwert und rechts die Pragnaparamita-Sammlung, d.h. er vernichtet die Unwissenheit mit dem Schwert, und verbreitet die ultimative Erkenntnis in der Welt! Natürlich gab es Figuren, die verschiedene Aspekte von Manjushri demonstrieren, wie Bak-Bdgra-Raga-Manjushri, Bagiswar usw.

2) Bodhisattava Abalokiteschvar

Er ist der zweite der beiden wichtigsten Bodhisattavas und ging aus Amitabha hervor. Es heißt, seit dem Buddha ins Nirwana aufgegangen ist, ist er der Alleinverantwortliche für die Verbreitung des sog. Buddhismus in der Welt. Er ist der omnipotente Erhalter und Beschützer des Universums, bis der zukünftige Buddha Maittreya erscheint. Abalokiteschvar ist immer voller Mitleid und Gnade. Er ist das Idealbild für den Mahayana- Buddhismus (vide: Karanda-Buha in Mahayana-Sutra). In Nepal gibt es zirka 108 verschiedene Figuren von Abalokiteschvar wie z.B. Sharakhary, Lokeswar, Singhanada, Loknatha etc..

Es heiß, wer das Mantra „OM PANIPADME HUM“ (Om – das Juwel im Lotos) hingebungsvoll murmelt, begegnet Abalokiteschvar im Geiste!

Adi Buddha

Innerhalb des buddhistischen Götterpantheon, ist Adi Buddha der Anfang und Ursprung. Er ist der Urgrund des Seins und ist leer und Badjra (wie ein Blitz). Er is alles bedeckend, umgebend, umfangend, alles verursachend, Quell aller Energie und allwissend! In jedem Elementarteilchen ist er gegenwärtig, er ist wie eine Blase! Ewig ist nur die Leerheit. Adi Buddha ist die erdachte Verkörperung dieser Leerheit!

Die fünf Dhyani-Buddhas gehen aus dem Adi Buddha hervor. Diese fünf Dhyani Buddhas sind die Urheber der fünf Skandhas (Säulen), ähnlich wie „Pancha Bhuta“ im Hinduismus! Die fünf Skandhas sind ewig und von ihrer Eigenschaft leer. Die Gemeinschaft von Skandhas lässt Menschen entstehen!

Adi Buddha oder der Badjradhara (das Absolute)

Die 5 Dhyani-Buddhas, die Urheber von 5 Skandhas, sind:

a) Boirachana (Rupaskandha = der Körper)

b) Ratnashambhaba (Bedanaskandha = das Leid)

c) Amitabha (Samgaskandha = das Bewusstsein)

d) Amoghsiddhi (Samaskarskandha = die erworbenen Kenntnisse)

e) Akkhobha (Vijnanaskandha =die tranzendenten Erkenntnisse)

evtl. f) Bdjrasattva ( der Priester ).

Die weiblichen Gegenstücke (die Buddha-Shaktis) sind:

a) Lochana

b) Bdjradhatriswari

c) Pandora

d) Tara

e) Mamoky

f) Bdjrasattvatmika