Sein Leben

Wie in allen Zivilisationen, sind die großen Persönlichkeiten aus dem sakral-metaphysischen Bereich, eher mithilfe der Konfabulation statt anhand konkreter Fakten beschrieben worden.

Es ist mein Bestreben die Apologetik und die Exegese von Adi Sri Sankaracharya sowohl hinsichtlich der Kongruenz wie auch der Divergenz auf einer authentischen Grundlage darzustellen.

Info-Quellen über seinen Lebensweg:

Der Jurist und bekannter Sankaracharya-Kenner Tandalam Sankara Narayana Sastri (23.09.1869 – 22.02.1918) erwähnt in seinem Buch „The Age of Sankara“ über „zehn Sankara-Digvijaya (skt. Weltmeister Sankara)“-Bücher (siehe: Seite 32ff). In allen diesen Erzählungen findet man eine mystische, mysteriöse, märchenhafte, hochschätzende Darstellung von Sankaracharya.

Sankaracharyas Familienumfeld

Sein Geburts- und Todestag:

Die seinerzeit von Max Müller festgesetzte Daten

788 n.Chr.– 820 n.chr.sind falsch. Diese Daten wurden von einem seiner Nachfolger genannt: Avinava-Sankara!

 

Richtig könnte sein: ca. 655 n.Chr. – ca. 684 n.Chr.

 

Geburtsort:

Kaladi (Bundesstaat: Kerala)

 

Großväter:

(väterlicherseits): Vidyadhiraja

(mütterlicherseits): Magha Pandit

Vater: Sivaguru

Mutter: Arya

Die wunderbare Kindheit:

1.Lebensjahr: bereits bewandert in Sprachen

2. Lebensjahr: Meister in Kavayas (Dichtung) und puranischen Schriften

5. Lebensjahr: Meister in vier Veden, sechs Shastras (Schriften und Abhandlungen), Zusatzkommentaren und logischer Gesprächsführung.

Seine Kenntnisse:

In den Veden war er kenntnisreich wie Brahma

In den Shastras wie Gargy

In der heiligen Erzählung wie Brihaspati

In den Prinzipien der Ritual war wie Jaimini

In der Philosophie wie Badrayana

Im Wissensumfang wie Vyasha.

Begründer der Mathas ( ähnlich einem Ashram)

Er gründete Mathas:

In Sringeri (Süden)

In Dwarka (Westen)

In Badari (Norden)

In Puri (Osten)

Ebenso den Saraswati und den Swami-Mönchsorden.

 

Welche Religion bzw. welches philosophisches Umfeld fand Sankaracharya vor?

  1. Seit geraumer Zeit herrschte in Indien der atheistischer Buddhismus, Jainismus, Pasupatis, Kapalikas, Saiva-Tantrismus, Vaisnavismus usw. also eine recht tiefgründiger heterodoxes Meinungsvielfalt in der Gottesvorstellung, die praktisch alle von Brahma inspirierten Ausschließlichkeitsanspruch der Veden zumindest anzweifelte.

  2. Es dominierte eine ausufernde, ausschweifende Perversion der Ritualistik des vedischen Karma-Kanda.

  3. Sankaracharya war eine starke Persönlichkeit. Die in „Bhakti-Marga“ geforderte Larmoyanz, die weinerliche hingebungsvolle Gottesanbetung war für ihn zu Feminine. Deshalb lautete sein ultimatives Ziel: auf einem streng asketisch-monastischen Fundament, die Realisierung einer konstant-progressiven und selektiven „Negativ-Eskalation“: vom Unbeständigen zum Beständigen,vom Temporären zum Permanenten,vom Begrenzten zum Unbegrenzten, d.h. vom Relativen zum Absoluten, bis der Jnana-Yogi auf der erhabenen metaphysischen Ebene sein reines Bewusstsein die „Ultimative Wahrheit“ erfährt: so´ham (skt: also, ich bin Er ! ).