Ein Mysterium?

Die ontologischen Prinzipien von Brahma-Ätmä-Mäyäshakti-Jivätmä

ein Mysterium?

Die korrelative Frage:

Der Herr, der Parambrahma, das Paramätmä- Er ist doch auch Param-Ishvara. Wenn er selbst indifferent, inaktiv, lautlos, farblos, formlos, unendlich, nicht wahrnehmbar durch Sprache und Geist und nicht der Gestalter von Weltlichen Aktivitäten, Bewertungsinstanz von Gut und Böse etc. ist, sondern die Prakriti, die Mäyä-shakti, die omnipontentielle Kraft von “Samsara“ intigrale Dynamik darsellt, wie und welche Bedeutung und Sinnfälligkeit haben dann Gottesanbetung, die Differenzierung von Gut und Böse, die ethischen Werte und die vielen heiligen Schriften und Weisungen?

Die Antwort:

Paramätmä ist sicherlich Paramishvara oder Parambrahma, jedoch Er ist nicht unbedingt indifferent und inaktiv, statisch und Singulär. Die in den Versen Vagavad-Gitä 15/13-15 beschriebenen Prinzipien sind hauptsächlich aus Sänkhya-Säshtra.

Die Sänkhya-Philosophie ist atheistisch : sie besteht aus inaktivem Purusha und dynamischer Prakriti. In Vedänta-Säshtra findet man Sänkhyas statische Purusha oder Paramätmä als Nirgunabrahma und die Prakriti ist die Mäyäshakti.

Das alles ist die Demonstartion von Mäyä-Ausdruck von Unwissenheit ( avidya)-Brahma oder Ätmä ist die einzige und ultimative Realität. Der Mensch hält sich für souverän in seinen Handlungen unter den Einfluss von Mäyäshakti. Aber dieses Bewusstsein des Selbst (Ego) ist zunächst notwendig, sonst wären Spiritualität, Tugend und Laster oder auch die Riten und Ritualen, die Wege und Weisungen der heiligen Schriften ohne Wert und Bedeutung.

“…kartä sasträrthabatvät…“ (vide: Brahmasutra)

Nach der Beseitigung der Unwissenheit (skt.ajnäna) verursacht durch die allgegnwärtige Mäyäshakti, tritt der Schleier des Ego tritt in den Hintergrund oder wird gar assimiliert und der Aspirant erfährt und erlebt die Identität mit seiner eigenen wahren, göttlichen Seele.

Tadä drastuh svarupe abasthänam“ (vide: Yoga-Sutra 1/3.).also, nun hält sich der Aspirant im Blickfeld seiner ursprünglich seienden Divinität auf.

Dieser Zustand heißt verweilen in Selbsterkenntnis, verweilen in Brahma oder gar Verschmelzen in Brahma (skt.Brahmanirväna).

Deshalb:

Solange der Geist mit dem subtilen (kuta) Bewusstsein nicht assimiliert ist, soll man ihn beaufsichtigen und beherrschen, von Begierde zurückhalten – das ist Wissen, das ist Dhyana-Yoga — die Essenz, der Extrakt.

Alles andere sind nur dicke Bücher, ein Schwall von Worten. (vide: Brahmabindu Upanishad 1/5)