Die Kundalini kann in der Praxis nur im Muladhärä und durch eine spezifische Methode erweckt werden. Einfach ausgedrückt, kann der Sädhaka die Kundalini als Lichtschein erkennen, wenn er den Pränäyämä-Atemstrom und seine Kontemplation nach unten (Muladhärä) gerichtet hat. Die Kundalini bewegt sich durch die einzelnen Chakras und die Lotusblätter richten sich auf (siehe: Ramakrishna Kathämrita in begalisch. Vol I, Seite 62 ff.) und der Übende verspürt eine intensive Hitze an der betreffenden Stelle. Wenn die Kundalini das Chakra wieder verlässt, kühlt sich der Bereich wieder ab. Das Aufsteigen der Kundalini kann also von Außenstehenden überprüft werden.
Guru Mahäraj Sri Ramakrishna sagt: Wer das Sahasrärä wahrhaftig erfahren hat, ist erlöst (jivanmukta) und erlangt bei der Auflösung der physischen Hülle (also dem Körper) die Befreiung, ja videha Kaivalya. In diesem Zustand stirbt ein normaler Sädhaka, also kein Nitya-Siddha, innerhalb von 21 Tagen (siehe: Gospels of Sri Ramakrishna, Vol. II, Seite 48 ff.).
Gemäß der tantra-vedischen Noologie ist nur der geläuterte Yogi in der Lage, einen höheren spirituellen Bewusstseinszustand zu erreichen, aufgrund der drei erhabenen Wege (Nädis), also Idä – Pingalä – Sushumnä, die die Wirbelsäule entlang in Richtung Kopf verlaufen, wobei der Sushumnä von den beiden anderen mit subsidiärer Sublimation umhüllt wird. Außerdem sieht nur der erleuchtete Rishi in der virtuellen Realität die 6 + 1 Bhumis (gem. Veda), die auch als Kundalini-Chakras beschrieben werden (gem. Tantra-Shastra) und die vom Abdomen bis zum Ende von sinus frontalis, also bis Brahmarandhra angeordnet sind.