Die Yoga-Highlights

(eine Auswahl)

 

A) Gemeinsamkeiten in verschiedenen Aphorismen

B) Besonderheiten in den einzelnen Sutren

C) Flache, fantastische, utopische, übertriebene, nebulöse und nicht-nachvollziehbare Aphorismen

 

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A 1) Gorakha-Samhita:

Befreiung oder Moksha von Lebensleid durch sechs Übungs-Teile, die dem Yoga-Sutra von Patanjali sehr ähnlich sind. Außerdem bestätigt er, dass nur zwei Asanas, und zwar Siddhasana und Padmasana, für die Erreichung des Yoga-Ziels ausreichen.

 

A 2) Svatmaramas Hatha-Yoga-Pradipika:

Er nimmt eine klare Aufteilung in zwei Gruppen von Yoga vor – die physische und die mentale. Obwohl er 84 Asanas beschreibt, sagt er trotzdem, dass 12 Jahre langes Praktizieren der Siddhasana-Übung zum Erfolg führt (4/35, 42).

Kim an yair bahubhih pittaih siddhe siddhasane sati …“

Die Pranayama-Yoga-Übung käme noch hinzu.

 

A 3) Gheranda-Samhita:

Hier finden wir Patanjalis Yama und Niyama unter Shat Karma (Abschnitt 1), 10 Pranayama-Techniken (Abschnitt 5), Pratyahara (Abschnitt 4), Dhayana (Abschnitt 6) und Samadhi (Abschnitt 7) vor.

 

A 4) Patanjalis Yoga-Sutra ist die authentische Sammlung von Yoga-Aphorismen und enthält neben klaren Zielvorgaben auch die unerlässlichen acht Schritte (skt. ashtänga), die der Aspirant gehen muss, um als Räja-Yogin die Kaivalya, oder Eins-Werdung mit Paramatma, zu erreichen. Er beschreibt in II/46, 47 (Sadhana Pada) lediglich Äsanas, die dem Aspiranten eine längere, unbewegte, aber bequeme Sitzhaltung ermöglichen sollen, wie z.B. Padmäsana oder Siddhäsana, mehr auch nicht. Außerdem spricht er von transzendenten Pranayama (II/49).

 

 

B 1) Als Siddha-Siddhänta-Padhyati unterstreicht Rishi Gorakhanath die tantrischen Agamas.

 

B 2) Swami Svatmarma gibt sehr viele Detailinformationen zur Ernährung (Kap.1), 84 Äsanas (Kap. 2), Mudräs (Kap. 3) und Bandhas (Kap. 3).

 

B 3) Rishi Gheranda zeichnet sich u.a. durch zehn Pränäyämä-Techniken aus (Teil 5), und er beschreibt fünf verschiedene Arten von Pratyahärä (Teil 4).

 

B 4) Pätänjali spricht von zwei Typen von Yogis: zum einen den Nitya-Siddha oder Videha- Yogis, und zum anderen den Sädhana-Siddha oder Upäya-Pratyaya-Yogis (1/19, 20). Außerdem beschreibt er konstante Inbrunst (1/21), Hingabe an Gott, also gemäß dem Bhakti-Yoga (1/23), (2/45), die Pranava-Rezitation (1/28), Savitarka-Nirvitarka-Samädhi (1/42, 43), Sabija-Nirbija-Samädhi (1/50, 51), die Ursachen von Klesas (Lebensleid) (2/3, 5, 7), das Befähigungspotenzial durch Samyama (3/5, 19, 21, 23, 25 usw. usw.), und die Rolle der drei (mit Lingam evtl. auch vier) Gunas (4/22, 34).

 

 

 

C 1) Gorakha-Samhita: Es geht um die Kundalini: Der Mensch hat 72 000 Kanäle, davon sind 72 besuchbar, davon wieder 10 von Bedeutung. Diese sind: Idä, Pingalä, Sushumnä, Gändhäri, Hasti-Jihva, Pusha, Yashäsvini, Alambhusha, Kuhu, Shankhini (1/13–28). Außerdem werden 10 Arten von Präna beschrieben, also von kosmischem Wind (1/33):

Erste Reihe: Prana, Apana, Samana, Udana, Vyana

Zweite Reihe: Naga, Kurma, Krikala, Devadatta, Dhananjaya

Des Weiteren geht es um die Heilung von Krankheiten (2/11, 19), Khechari-Mudrä (2/37), Meditationsorte im Körper zur Wahrnehmung der ultimativen Realität (2/75, 76), die entsetzliche „Khechari-Mudra“(1/63–66) und sinnbetonte (tantrische Panchatattva) Vajroli-Mudrä (1/67–71, 1/90, 91) etc. etc.

 

C 2) Hatha-Yoga-Pradipika:

Thematisiert werden die Yogi-Behausung und Ernährung (1/12, 13, 59, 62 usw), Khechari-Mudra (3/32), Vajroli-Mudra (1/7 ab 84), der zweite Gott durch Atemübung (45), der garantierte Ohnmachtsanfall (69) etc.

 

C 3) Gheranda-Samhita:

Viparita Karani: Sarvangäsana oder Shirshäsana werden als entgegengesetzte Übungenals dringend notwendig angewiesen (3/29).

 

C 4) Yoga-Sutra:

Aufgrund der körperlichen Reinheit empfindet der Yogi die Berührung mit anderen als abscheulich (2/40).

Das metaphysische Potenzialvon Samyama (3/4, 5, 16–18 usw. usw.).