Was ist ein Bija-Mantra?

Die Bedeutung des Wortes „Bija“ ist signifikant. Denn Bija ist ein Samenkorn. In der hinduistischen Metaphorik, jeder Devata/Devi (Ishara/Ishavri) hat eine Identifikationssymbolik als Buchstabe (Varna/Akkhara) mit dem er/sie sich durch Mantra –Shakti sich manifestiert (Artha). Dieser Buchstabe ist meistens ein Konsonant (Byanjan-Varna d.h. eine Vermischung von Näda und Bindu) immer mit einem Vokal am Ende als Nasallaut genannt „Chandra bindu“ (eine Mondsichel mit einem Punkt darüber). Auszusprechen wie im französischen „Jean“, geschrieben jedoch mit einem latainischen Buchstaben „m“. es gibt aber Bija-Mantras mit mehreren Varnas.

Hier ein Beispiel: Das Bija-Mantra von Mutter (Mä) Käli ist Krim (Kä):

Kä Käli Brahma ra proktam Mahämäyärthakasca I

Visvamätärthako nädo bindurdukhaharärthakah.

(Vide: Varada Tantra, Kap. VI)

Also Kä bedeutet Mä Kali, Rä ist Brahma, I ist Mahämäyä. Näda ist die Manifestation von der gesamten Schöpfung. Bindu ermöglicht die Befreiung von Leiden (Reinkarnation).

Damit stellt ein Bija-Mantra die spezifische Attribute von Devata (sagunasvarupa Ishvara) dar. So sind „Haum“ für Shiva und „Gam“ für Gänesha, Düm für Mä Durga usw spezifische Bija-Mantras. Sie können isoliert oder gemeinsam mit den anderen Varnas (Alphabet) bestimmte Mantras hervorbringen.

Bija als Samenkorn kann nur unter geeigneten Bedingungen wie Licht, Luft und Wasser und Pflege gedeihen. Das gilt genauso auch für sämtliche Mantras, die den selben Essenz des Bija-Mantras in sich tragen.