Shri Saradadevi (S.) war die Ehefrau von Shri R.K. Der Sage nach hatte Shri S. ebenfalls die Neigung hinduistische Gottesstatuen aus Lehm zu bauen und zu verehren. Nach der Heirat lebte sie zuerst noch im Elternhaus. Im Jahr 1872, als sie hörte, dass Shri R.K. sich wie ein Geisteskranker verhielt, kam sie nach Dakshineswar und blieb dort mit kurzen Unterbrechungen bis 1885. Sie lebte die gesamte Zeit im „Nahabat“ (Musikraum) der Anlage.
Shri R.K. hat seine Frau mit einer leuchtenden göttlichen Strahlkraft verglichen. In den letzten Jahren, als sich seine schwere Krankheit verschlimmerte, hat ihn Sharadadevi unermüdlich gepflegt und war bis zur letzten Stunde seines Lebens bei ihm.
Als Shri R.K. verschieden war, war die inzwischen angewachsene Gemeinde der engsten Gläubigen anfangs etwas orientierungslos. Aber dann fanden die Anhänger einen stabilen und den Ausbau der Gemeinde versprechenden sowie tiefgründigen Halt bei Sharadadevi, die inzwischen Shri Ma (ehrwürdige Mutter) genannt wurde! Hinzu kam als weiterer unbeirrbarer Wegweiser – Shri Vivekananda – der Lieblingsschüler von Shri R.K., der später auch die hinduistische Metaphysik im Westen bekannt machen sollte.
Shri Ma war der weltliche und spirituelle Leuchtturm für die nächsten 34 Jahre. Im Rahmen der „Ramakrishna Mission“ wurden alle altruistischen Tätigkeiten, ob Brunnenbau oder sonstige Bauvorhaben und auch die Einrichtung von Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheimen usw., erst nach Konsultation und Zustimmung von Sri Ma realisiert. Später hatte sie sogar die weiblichen Gläubigen aus dem Westen empfangen und ihnen den geeigneten spirituellen Weg gezeigt. Ein anschauliches Beispiel dafür ist „Sister Nivedita“ (Miss Margaret Noble) aus England. Shri Ma war eine ganz außergewöhnliche Persönlichkeit. Sie verstarb in Baghbazar/ Kolkata am 21. Juli 1920 im Alter von 66 Jahren.