Das Ufer des Ganges war damals ein ausgesprochen beliebter Ort zum Verweilen, Baden, Plaudern und zum Reinigen der Bekleidung. Badezimmer waren unbekannt. Auch Vishnupriya, die einzige Tochter von Sanatan Misra, dem wohlhabenden Gelehrten aus der vedischen Brahmana-Kaste,ging an den Ganges, um zu baden und sich zu unterhalten.
Das Mädchen war hübsch, bescheiden und höflich. Rein äußerlich betrachtet:
„… Vishnupriyer Körper war wie aus dem geschmolzenen Gold von unzähligen Armbändern…“
(vide: Sri Chaitanya mangal)
„Sie hat sich an Nimai verliebt.“
(Vide: Sri Gauranga Uday in bengl. von Mukunda Pandit, ein Kamerad von Nimai)
Satchimata lernte ebenfalls das Mädchen beim Baden im Ganges kennen. Sie war von der Schönheit und Höflichkeit des Mädchens sehr angetan. Aber Satchimata beweifelte ,dass eine Heirat mit Nimai und Vishnupriya überhaupt möglich war, denn es gab einen beachtliches Status und Wohlstandsgefällen zwischen den Familien.
Trotzdem ließ sie ein Heiratsangebot unterbreiten. Voller Freude und Genungtuung nahmen es Sanatan Misra und seine Frau an und die Hochzeit von Nimai und Vishnupriya fand mit großem Pomp und Prunk statt.
Es vergingen zwei Jahre. Nimai, nun etwa 22 Jahre alt, wurde stiller, nachdenklicher. Eines Tages bat er Satchimata um die Zustimmung, den Wallfahrtsort Gäya zu besuchen um das Jahresgedächtnis seines Vaters zu feiern. Mit dem Einverständnis der Mutter brach er, etwa im Monat September auf, begleitet von Onkel Chankräshekhar und einer Anzahl an Schülern.