In der hindustischen Dharma-Philosophie erfährt die gesamte Schöpfung eine herausragende Wertschätzung. Aber der Mensch, nicht nur als Mikrokosmos (khudrabrahmända), sondern als unsterbliche göttliche Seele (amritasva puträ) nimmt eine außerordentliche hervorgehobene Stellung ein. Er verkörpert alle wesentlichen Prinzipien (tattvas) und in ihm findet auch die höchste Manifestation von shiva und shakti als die inhärente Emanation der Divinität statt.
Die Erweckung und die sukzessive Entwicklung dieser subtil-spirituellen Kraft (Shakti-Aspekt) ist im Tantra-Shästras eingehend dargelegt.
Eine dieser klassischen Erläuterungen findet man in Satchakra-Nirupana (Erläuterung der Existenz der Chakras).
Der Verfasser war der berühmte Tantriker Purnänanda Swami. Ursprünglich hieß er Jagadananda Sharma. Als er seine Initiation (diksha) von Prälat Swami Brahmänanda empfangen hatte, nahm er den Namen Purnänanda Swami und ging in seinen Äshram nach Assam und kehrte nicht mehr zurück.